Kirche Mauer, © Weinfranz

Der Jakobsweg im Dunkelsteinerwald

Immer der Muschel nach: Der Jakobsweg von Göttweig nach Melk

Wer gehen und dabei in sich gehen möchte, wählt dieses besonders schöne Teilstück des österreichischen Jakobsweges. Eine Pilgerreise auf dem Jakobsweg zwischen Göttweig und Melk ist nicht nur eine spirituelle Wanderung auf uralten Wegen, sondern auch eine abwechslungsreiche Reise durch den Dunkelsteinerwald.

Auf dem sich in ganz Europa fein verästelnden Jakobsweg pilgern seit dem Mittelalter Christen nach Santiago de Compostela zum Grabmal des Heiligen Jakob. Ein besonders attraktives Teilstück des österreichischen Jakobsweges mit den Endpunkten Hainburger Pforte und Feldkirch ist die gut 50 Kilometer lange Strecke zwischen den beiden Stiften in Göttweig und Melk.

Prachtvolles Pilgern

Am Anfang ein mächtiges Stift in barocker Üppigkeit, am Ende ein gar noch prunkvollerer KlosterbauZwischen den Benediktiner-Stiften von Göttweig und Melk führt der Jakobsweg durch die lieblichen Weingärten der Wachau, in die tiefgrünen Gründe des Dunkelsteinerwaldes, zu den Ufern der Donau und über idyllische Hügellandschaften hinweg zu wunderbaren Aussichtsplätzen. Die Wallfahrtskirche in Maria Langegg, die Burgruine in Aggstein, die Kartause in Aggsbach und das Schloss in Schönbühel sind markante Wegpunkte, die passiert werden.

Abwechslungsreiche Route

Das traditionelle Pilgerzeichen des Jakobsweges ist die Jakobsmuschel, die traditionelle Wegfarbe gelb. Einmal in Göttweig das erste Schild gefunden, wird man von den gelben Taferln zuverlässig nach Melk geführt. Man wandert auf schottrigen Güterwegen, durch Hohlwege und Kellergassen, auf handtuchbreiten Saumpfaden, auf Wiesenhängen, auf alten Römerstraßen, durch schmale und breite Gräben und durch Laubwälder, die ihrer hohen Pracht wegen wie grüne Kathedralen wirken.

Spirituelle Wanderung

Wer es sportlich angeht, schafft die Strecke an einem Tag. Aber Pilgern soll ja kein Sport, sondern ein besinnliches Erlebnis sein, daher sind wohl eher zwei Tage angemessen, z. B. mit einer Übernachtung im Wallfahrtsort Maria Langegg. Recht viele PilgerInnen suchen auch das Landschaftserlebnis und die Ruhe. Nicht nur die Ruhe der Natur, sondern auch jene innere Ruhe, die sich beim Gehen – das ja ein wunderbar meditativer Vorgang sein kann – einstellt. Wer möchte, kann sich dabei von am Weg zu findenden Exerzitien helfen lassen, die dem Bestseller „Auf dem Jakobsweg“ des brasilianischen Autors Paulo Coelho entnommen sind und die der Wanderung einen spirituellen Schliff verleihen.

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